„Phantasie ist düster oder frei, und unser guter Genius oder Dämon, welcher die Herrschaft unserer Willkür verachtet und sich, ob sie gleich diszipliniert sein möchte, doch oft in Freiheit setzt und mit dem Menschen davon rennt.“
Wenngleich Immanuel Kant dieses Zitat nicht primär auf sexuelle Fantasien bezogen haben dürfte, spiegelt es die Empfindungen vieler PatientInnen mit Störungen der Sexualpräferenz (Paraphilien) wider: einerseits sexuelle Erregung durch außergewöhnliche Fantasien sowie Hoffnung oder Impulse diese Fantasien (aus-) zu leben bei andererseits Gefühlen von Scham, Schuld, Angst und dem unerfüllbaren Wunsch anders zu sein. In der therapeutischen Arbeit kommt bei vielen sexuellen Präferenzstörungen als weitere Herausforderung eine hohe Fremdgefährdung hinzu.
Im Workshop nähern wir uns dem Bereich der sexuellen Präferenz und ihren Störungen durch theoretischen Input, Diskurs und Diskussion. Sicher werden nicht alle Fragen endgültig beantwortet werden können (v. a. in moralisch-ethischer Sicht), hoffentlich ergeben sich neben vermitteltem Wissen jedoch neue Blickwinkel auf das tabubehaftete, oft (zu) eindimensional betrachtete Thema. Diagnostik und Behandlung werden beispielhaft und vertieft für die Störung der Pädophilie dargestellt – auch aufgrund ihrer hohen sozialen, medialen und juristischen Relevanz. Praktische Übungen unterschiedlicher Art zu diagnostischen/therapeutischen Methoden werden angeboten und je nach inhaltlicher Passung und Wünschen der TeilnehmerInnen eingesetzt. Zudem werden die Workshopinhalte anhand vielfältiger Schilderungen aus Therapien mit der betreffenden Klientel illustriert.
Der Workshop möchte eine Einführung in den Bereich der sexuellen Präferenzstörungen und erste Anwendungsanregungen für die therapeutische Arbeit mit Menschen mit Paraphilien geben.
Zur Anmeldung
Kurzvita von Dr. Matthias Butz:

Berufliche Tätigkeiten |
seit 08/15 |
Arbeitsgemeinschaft für Verhaltensmodifikation Fachdienst in der AVM-Ambulanz Regensburg
Koordination des Fortbildungsbereichs
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seit 05/16 |
Freiberufliche psychotherapeutische Tätigkeit |
seit 12/11 |
Freiberufliche Dozenten-/Referententätigkeiten(Schwerpunkt: Sexuelle Störungen) |
02/10 – 12/14 |
Abteilung für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Regensburg
Forschungsschwerpunkte: Evaluation forensisch-psychiatrischer Ambulanzen, Sexuelle Devianz, Sexueller Missbrauch von Kindern
Therapeutische Schwerpunkte: Sexualwissenschaftliche Ambulanz / „Präventionsprojekt Dunkelfeld: Kein Täter werden“
Lehrtätigkeiten
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02/10 – 12/14 |
Freiberuflicher psychologischer Sachverständiger / Gutachter für Gerichte und Staatsanwaltschaften (insb. strafrechtliche Aufträge) |
Aus- und Weiterbildung |
10/10 – 05/16 |
Arbeitsgemeinschaft für Verhaltensmodifikation Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten (VT)
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05/16 |
Approbation und Arztregistereintrag
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02/10 – 11/16 |
Fakultät für Psychologie, Pädagogik und Sportwissenschaft der Universität Regensburg Promotion (Dr. phil.)
Forensisch-psychiatrische Nachsorge in Bayern: Eine Untersuchung zu Deliktrückfällen und Prognosefaktoren bei bedingt entlassenen Maßregelvollzugspatienten (§§ 63, 64 StGB)
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11/11 – 10/13 |
Akademie für Sexualmedizin e.V. (ASM) Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Charité, Berlin Weiterbildung Syndyastische Sexualtherapie |
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diverse psychotherapeutische Zusatzqualifizierungen und Weiterbildungen
(u. a. Traumatherapie, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, Gruppenpsychotherapie, Motivational Interviewing, Karrierecoaching, forensische Risiko- und Behandlungsprognose)
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10/04 – 09/09 |
Universität Regensburg Diplomstudiengang „Psychologie“ (Dipl.-Psych. Univ.)
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